Mansa Camio
wurde am 22. März 1954 als zweiter Sohn der ersten Frau seines Vater in die Familie der Schmiede von Baro geboren. Seiner Berufsgruppe, aber auch seinem Interesse entsprechend, fing er schon im Alter von vier Jahren an zu trommeln. Ein prägendes Erlebnis war 1968 der Besuch von Minister Cherif Nabanio in Baro. Alle etablierten Trommler waren auf dem Feld bei der Arbeit, da wurden der junge Mamoudou und sein Bruder gebeten, zu Ehren des Ministers zu spielen. Während dieses Rituals spürte er deutlich, dass er mit der Trommel verschmolz und die Geister der Djembé durch ihn sprechen konnten. Diese bedeutende Erfahrung führte schließlich dazu, dass er von nun an auf dem großen Tanzplatz von Baro spielen durfte.
1973 schickte ihn sein Vater nach Bamako, um die handwerklichen Techniken der Schmiede zu vertiefen. Er trommelte jedoch, gegen Widerstände seiner Familie, für die dort ansässigen Malinké und lernte dadurch auch die Spielweise der malinesischen Ensembles kennen.
1977 kehrte er zum fête de la mare nach Baro zurück, verließ Baro jedoch anschließend noch einmal, um an der Seite seiner Schwester nach Abidjan zu gehen und dort wiederum als Schmied zu arbeiten. Aber auch hier rückten die Musik und das Trommeln mehr und mehr in den Vordergrund. Wiederum entgegen den Wünschen seiner Familie spielte er in verschiedenen Formationen und den damals beliebten und erfolgreichen Ballets.
Nach den Großstadterfahrungen zog es Mansa Camio zurück in sein Dorf, denn dort fand er die Befriedigung und den Sinn, den er als Trommler brauchte: neben den Festen mit Musik, Tanz und Gesang eine intakte, sinnvolle Verbindung zur Familie und Dorfgemeinschaft, zu den Freunden, zu den Ahnen und den Geistern.
Mansa Camio übernahm von seinem Vater und dessen Bruder wichtige Funktionen in der Gemeinschaft, unter anderem die Organisation und Ausrichtung des großen fête de la mare (in Malinké: Dahlamon) vor Beginn der Regenzeit. In den achtziger Jahren begann Mansa Camio, Europäer und Amerikaner zu unterrichten
Seit 1994 kommt er regelmäßig nach Europa und gibt Konzerte in unterschiedlichen Formationen. Seit den achtziger Jahren unterrichtet er Europäer und Amerikaner aller Niveaus sowohl in Europa als auch in Afrika.
Die Heimkehr nach Baro bedeutete aber keine Abkehr von der restlichen Welt. Im Gegenteil: Mansa Camio reist gerne und übermittelt bei Workshops und Konzerten die Musikkultur Baros in die Welt. Und wenn er wieder nach Hause zurückkehrt, dann transportiert er durch Geschichten und Mitbringsel das Wesen der Welt nach Baro.
Abdoulaye Camara
Abdoulaye ist regelmäßig mit seinem Vater in Guinea und Europa unterwegs. Er erlangte dadurch viel Wissen über seine Kultur, vor allem im Zusammenhang mit der Musik. Seit 2009 lebt er in Deutschland. Mittlerweile ist er nicht nur Organisator von seinem Vater und dessen Trommelgruppe „An Bada Sofoli“, sondern auch künstlerisch als Tänzer und Tanzlehrer unterwegs. Zudem organisiert Abdoulaye Trommelreisen in seine Heimat um seine Musik und Kultur Begeisterten näher zu bringen. Durch sein hervorragendes Deutsch, seine Liebe zu fremden Kulturen und Erfahrungen ist er als Vermittler zwischen den Kulturen bestens geeignet.